Donnerstag, 18. April 2024
Neue Medien » CD
 
Startseite
Terminempfehlungen
Ballett & Tanz
Chor & Lied
Festspiele
Konzerte
Oper, Operette & Musical
Sonstiges
Film, TV & Radio
Performance recommendations
Festivals
Nachrichten
Regionen und Länder
Pressestimmen
Magazin
Gespräche
Spielstätten
Tourdaten
Interpreten
Neue Medien
CD
DVD-VIDEO
Label im Fokus
Links
In eigener Sache
Impressum
Werbung
Kontakt
 CD     
  Zum 20. Jahrestag von Tschernobyl 
Benefizkonzert vom 24. April 2006 in der Philharmonie Berlin

Benefizkonzert vom 24. April 2006 in der Philharmonie Berlin zugunsten
der »Kinder von Tschernobyl Stiftung des Landes Niedersachsen«*
und »Heim-statt Tschernobyl e.V.«**


Franz Schubert
Adagio aus dem Oktett F-Dur D 803
Scharoun Ensemble Berlin

Lesung I

Wolfgang Amadeus Mozart
Streichtrio KV 404 a Nr. 2 Adagio g-Moll (2´38)
Christoph Streuli | Violine, Micha Afkham | Viola, Richard Duven | Violoncello

Lesung II

Wolfgang Amadeus Mozart
Streichtrio KV 404 a Nr. 5 Largo Es-Dur (3´03)

Lesung III

Gustav Mahler
Kindertotenlieder (Text von Friedrich Rückert)
     Nun will die Sonn´ so hell aufgehn
     Nun seh´ ich wohl, warum so dunkle Flammen
     Wenn dein Mütterlein
     Oft denk´ ich, sie sind nur ausgegangen
     In diesem Wetter



Scharoun Ensemble Berlin
mit Wolfram Brandl und Christoph Streuli | Violine, Micha Afkham | Viola, Richard Duven | Violoncello, Peter Riegelbauer | Kontrabass, Alexander Bader | Klarinette, Stefan de Leval Jezierski | Horn, Markus Weidmann | Fagott
Sinfonieorchester der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin
Thomas Quasthoff | Bariton
Christian Ehwald | Dirigent
Therese Affolter und Christian Brückner | Sprecher

Thomas Quasthoff erscheint mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Grammophon Gesellschaft mbh, Hamburg


Tschernobylkonzert in der Berliner Philharmonie. Bevor am 24. April das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" (Leitung: Christian Ehwald) in der Berliner Philharmonie vor über 2200 Besuchern die musikalische Einleitung zu Mahlers "Kindertotenlieder" anstimmte, las Christian Brückner ein Zitat von Günther Anders, das nicht oft genug zitiert werden kann: Jawohl, Kernkraftwerke sind - wie Tschernobyl nun aufs furchtbarste und endgültig bewiesen hat - Anlagen, die, auch wenn sie nicht, wie Bomben oder Raketen den Tod von Tausenden bezwecken, diesen doch in Kauf nehmen. Da ihre Fürsprecher das nun, nach den zahlreichen früheren, immer schon vertuschten, Unglücksfällen endgültig wissen, ist die Fortführung und Verwendung dieser Kraftwerke reiner Mord, Genozid, sogar Auslöschung der Zukunft. Die Gleichsetzung von Atomwaffen und Atomkraftwerken ist legitim: der Ausdruck "friedliche Nutzung der Kernenergie" ist eine Lüge. In anderen Worten: Wir sind die Angegriffenen, die Menschheit als Ganzes ist angegriffen und hat sich zu verteidigen!
Vorangegangen war die Lesung mit Ausschnitten aus dem Buch von Swetlana Alexijewitsch "Tschernobyl - Eine Chronik der Zukunft". Da beschreibt eine Frau aus Pripjat: "Noch heute sehe ich den himbeerfarbnen Schein vor mir, der Reaktor leuchtete irgendwie von innen (...) Wir wohnten im neunten Stock, hatten beste Sicht. (...) Kleine Kinder wurden auf den Arm genommen: "Guck mal, das musst Du gesehen haben!" (...) Wir standen im schwarzen Staub...Redeten...Atmeten... Bewunderten das Schauspiel. Ein Liquidator erinnert sich an Szenen der Evakuierung: Die Frauen begriffen nicht, warum wir ihre Beete umgruben. Sie bekreuzigten sich und jammerten: "Ihr Soldaten, ist das Ende der Welt da?" Der Liquidator Litwin: Wieder zu Hause, habe ich alle Sachen, die ich dort getragen hatte, in den Müllcontainer geworfen. Nur das Käppi habe ich meinem kleinen Sohn geschenkt. Er wollte es gerne haben. Hat es ständig getragen. Zwei Jahre später wurde bei ihm ein Hirntumor festgestellt... Nadeschda Burakowa: Meine Tochter sagte kürzlich: "Mama, wenn ich mal eine Missgeburt haben sollte, werde ich sie trotzdem lieben". Sie geht in die zehnte Klasse und hat schon solche Gedanken...
Außerdem sind zu hören: Zitate von Dwight Eisenhower, Roland Scholz und Agenturmeldungen.


IPPNW-Concerts dankt:
Stiftung Berliner Philharmoniker, Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin, Der Tagesspiegel, Ruksaldruck, Schalloran Tonstudio, BVT, Berliner Festspiele, RBB Kulturradio, Berliner Taschenbuch Verlag, Musikverlag C.F. Peters Frankfurt, Verlag Klaus Bittermann.


*http://www.tschernobyl.niedersachsen.de
**http://www.heimstatt-tschernobyl.de


IPPNW-Concerts
#57
Preis: 13,00 EUR

Weitere Informationen: www.ippnw-concerts.de.




Bild
 Hamburg, Staatsoper
© Kurt-Michael Westermann



© 2001-2007 klassik-musik.info Ltd. / Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved / webmaster@klassik-musik.info